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Ratgeber Belastungsasthma

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Belastungsasthma
Wissenswertes zu Belastungsasthma

Für Betroffene von Belastungsasthma ist das Vorliegen der Erkrankung kein Ausschluss für das Ausüben von Sport. Es kann in manchen Fällen sogar helfen, dem weiteren Fortschreiten des Asthmas entgegenzuwirken. Wichtig ist dabei, dass die Betroffenen eine ausreichend lange Aufwärmzeit einplanen, um die Lunge auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten. Außerdem sollten nur Sportarten ausgeübt werden, die für Belastungsasthmatiker geeignet sind. Dafür bietet sich vor allem das Schwimmen an, wohingegen man von Laufen und Skifahren eher absehen sollte. Zur Vorbeugung von Asthmaanfällen können sog. lang wirkende Dosieraerosole inhaliert werden.

Wissenswertes zu Belastungsasthma

Belastungsasthma und Sport

Belastungsasthma und Sport schließen sich nicht aus, wie die folgenden Zahlen eindrucksvoll belegen. Von 597 amerikanischen Teilnehmern an den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles 1984 wiesen 67 ein Belastungsasthma auf. Die Betroffenen erwarben immerhin 41 von insgesamt 174 Medaillen. Trotz der Erkrankung können also sportliche Erfolge erzielt werden, zumal eine sportliche Betätigung ein wichtiges Therapieprinzip beim Belastungsasthma darstellt. Sport kann sich günstig auf den Verlauf von Belastungsasthma auswirken, da so die Reizschwelle erhöht werden kann, bei der ein Asthmaanfall entsteht. Auch wenn dies nicht der Fall ist, so verhindert eine regelmäßige Konfrontation mit dem auslösenden Reiz immerhin, dass die Reizschwelle noch weiter absinkt und die hyperreaktiven Bronchien der von Belastungsasthma Betroffenen noch schneller reagieren.

Beim Belastungsasthma sollten Sportler vor Ausübung der körperlichen Belastung ein Dosieraerosol anwenden, das vorbeugend wirkt. Es kommen dabei in erster Linie Kombinationspräparate zum Einsatz, die Cromoglicinsäure und Beta-Sympathomimetika enthalten. Die Cromoglicinsäure hemmt die Freisetzung von Histamin und Leukotrienen aus Mastzellen, indem sie Chloridkanäle blockiert. Prophylaktisch angewendet kann so die Sofortreaktion, die durch die Belastung induziert werden würde, verhindert werden. Beta-Sympathomimetika wirken der auftretenden Verstärkung der vagalen Reflexe entgegen und erweitern die Atemwege.

Besonderer Bedeutung kommt bei Sportlern mit Belastungsasthma einer ausreichend langen intervallartigen Aufwärmphase zu. Diese Tatsache liegt darin begründet, dass das Bronchialsystem besonders zu Beginn der Belastung reagiert. Wird hier der Körper entsprechend langsam und vorsichtig an die anstehende Belastung herangeführt, kann die Entstehung eines durch das Belastungsasthma verursachten Asthmaanfalls verhindert werden. Auch die Auswahl der Sportart kann in diesem Zusammenhang wichtig sein. Laufen ist die Belastungsart, die am stärksten Belastungsasthma auslöst, während z. B. Schwimmen dies in weit geringerem Ausmaß tut. Viele Betroffene von Belastungsasthma haben mit dem Schwimmen gar keine Probleme, da das Ausüben dieser Sportart in der Regel in feucht-warmer Luft stattfindet. Skilaufen in sehr kalter, trockener Luft hingegen kann leicht Asthmaanfälle auslösen. Liegt die Temperatur über -5 Grad besteht allerdings nur eine geringe Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein belastungsinduzierter Asthmaanfall entsteht.

Je nach Schwere der Erkrankung kann es sein, dass das Ausüben bestimmter Sportarten bei Belastungsasthma schwierig ist. In einem solchen Fall kann versucht werden, die sportliche Betätigung je nach Ausmaß der Beschwerden und individuellen Neigungen unter Mitwirkung von Ärzten oder Physiotherapeuten zu gestalten. Der Ausübung von Sportarten, die nur mit geringer Wahrscheinlichkeit einen Asthmaanfall induzieren, steht im Allgemeinen nichts im Wege. Im Gegenteil, dadurch kann einer Verschlimmerung der Krankheit aktiv entgegengewirkt und ihr Verlauf in vielen Fällen sogar positiv beeinflusst werden.

Lydia Köper

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Diagnose Belastungsasthma

Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt, bei dem der Patient seine Symptome beschreibt, folgt eine körperliche Untersuchung zur Diagnose. Dabei hört der Arzt die Atemwege des Betroffenen auf spezielle, für Asthma bronchiale typische Lungengeräusche ab. Diagnostiziert der Arzt Asthma, wird er den Patienten nach dem Auftreten der Symptome befragen, um herauszufinden, ob es sich um Belastungsasthma handelt. Mithilfe eines Peak-Flow-Meters kann der Luftstrom gemessen werden, der aus der Lunge austritt. Um ein Belastungsasthma zu bestimmen, wird der Ausatemstrom kurz vor und nach einer körperlichen Anstrengung gemessen. Auch ein Belastungstest kann Klarheit über eine mögliche Erkrankung bringen.

Beim Belastungsasthma handelt es sich um eine Ausprägung des Asthma bronchiale. Er wird durch körperliche Anstrengung, z. B. in Form von Sport hervorgerufen und durch kalte, trockene Luft begünstigt. Das bedeutet allerdings nicht, dass Betroffene vollständig auf Sport verzichten müssen. Im Gegenteil ist es sogar von Vorteil, wenn Betroffene von Belastungsasthma sich weiterhin sportlich betätigen. Durch die Auswahl geeigneter Sportarten und die Einnahme von bronchienerweiternden Medikamenten ist dies durchaus möglich. Bei zu starker Schonung können Symptome, wie z. B. Atemnot oder Reizhusten schneller und bereits durch immer weniger Anstrengung ausgelöst werden.

Für Betroffene von Belastungsasthma ist das Vorliegen der Erkrankung kein Ausschluss für das Ausüben von Sport. Es kann in manchen Fällen sogar helfen, dem weiteren Fortschreiten des Asthmas entgegenzuwirken. Wichtig ist dabei, dass die Betroffenen eine ausreichend lange Aufwärmzeit einplanen, um die Lunge auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten. Außerdem sollten nur Sportarten ausgeübt werden, die für Belastungsasthmatiker geeignet sind. Dafür bietet sich vor allem das Schwimmen an, wohingegen man von Laufen und Skifahren eher absehen sollte. Zur Vorbeugung von Asthmaanfällen können sog. lang wirkende Dosieraerosole inhaliert werden.