Ratgeber Belastungsasthma
Informationen für Betroffene und AngehörigeBeim Belastungsasthma handelt es sich um eine Ausprägung des Asthma bronchiale. Er wird durch körperliche Anstrengung, z. B. in Form von Sport hervorgerufen und durch kalte, trockene Luft begünstigt. Das bedeutet allerdings nicht, dass Betroffene vollständig auf Sport verzichten müssen. Im Gegenteil ist es sogar von Vorteil, wenn Betroffene von Belastungsasthma sich weiterhin sportlich betätigen. Durch die Auswahl geeigneter Sportarten und die Einnahme von bronchienerweiternden Medikamenten ist dies durchaus möglich. Bei zu starker Schonung können Symptome, wie z. B. Atemnot oder Reizhusten schneller und bereits durch immer weniger Anstrengung ausgelöst werden.
Da es sich beim Belastungsasthma um eine Unterform des Asthmas handelt, müssen bei der Entstehung auch die Faktoren, die zu einem Asthma bronchiale führen, berücksichtig werden. Diese Auslöser können u. a. bestimmte Allergene oder Infekte sein. Beim Belastungsasthma führt dann vor allem körperliche Belastung zu einem Asthmaanfall. Ein Grund dafür ist die Austrocknung der Atemwege bei sportlicher Aktivität. Betroffene sollten allerdings weiterhin in einem auf das Belastungsasthma abgestimmten Maße Sport treiben, da sich die Erkrankung andernfalls verschlimmern kann. Forscher vermuten heutzutage einen Zusammenhang zwischen der Schweißproduktion bei Anstrengung und dem Vorkommen eines Belastungsasthmas.
Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt, bei dem der Patient seine Symptome beschreibt, folgt eine körperliche Untersuchung zur Diagnose. Dabei hört der Arzt die Atemwege des Betroffenen auf spezielle, für Asthma bronchiale typische Lungengeräusche ab. Diagnostiziert der Arzt Asthma, wird er den Patienten nach dem Auftreten der Symptome befragen, um herauszufinden, ob es sich um Belastungsasthma handelt. Mithilfe eines Peak-Flow-Meters kann der Luftstrom gemessen werden, der aus der Lunge austritt. Um ein Belastungsasthma zu bestimmen, wird der Ausatemstrom kurz vor und nach einer körperlichen Anstrengung gemessen. Auch ein Belastungstest kann Klarheit über eine mögliche Erkrankung bringen.
Zur Therapie von Belastungsasthma werden sog. Dosieraerosole in der Regel mithilfe einer Inhalationshilfe verabreicht. Durch diese Inhalationshilfe kann gewährleistet werden, dass der Wirkstoff tatsächlich eingeatmet wird. Dosieraerosole können entweder zur akuten Therapie in kurz wirksamer Form oder in lang wirksamer Form angewendet werden. Sie können allerdings nur die Symptome lindern, nicht aber das Belastungsasthma selbst bekämpfen. Um den Entzündungsreaktionen in der Lunge entgegenzuwirken, ist eine Basistherapie, z. B. mit inhalativen Steroiden, sinnvoll. Des Weiteren sollten Betroffene ihre Lunge durch eine ausgeprägte Aufwärmphase auf die körperliche Belastung vorbereiten, um akute Asthmaanfälle zu vermeiden.
Was ist Belastungsasthma?
Das Belastungsasthma, oft auch als Anstrengungsasthma beschrieben, ist eine Form des Asthma bronchiale. Es tritt überwiegend in Kombination mit anderen Formen dieser Erkrankung auf und ist insbesondere unter Allergikern weit verbreitet. Diese leiden an einem sog. extrinsischen Asthma, also einer durch Allergien von außen ausgelösten Form des Asthma bronchiale. Von den Betroffenen eines extrinsischen Asthmas sind es die Mehrheit der Kinder und etwa jeder dritte Erwachsene, bei denen Asthmaanfälle durch körperliche Belastung ausgelöst werden können. Bei vielen Kindern treten Asthmaanfälle sogar überwiegend nur beim Sporttreiben auf, während sie ansonsten keinerlei Anzeichen der Krankheit zeigen. Eine Ausnahme ist dann gegeben, wenn die betroffenen Kinder zusätzlich an einem Infekt leiden – dies führt ebenfalls zu einem gesteigerten Auftreten asthmatypischer Symptome. Kalte und trockene Luft begünstigt generell die Entstehung von Belastungsasthma, da es durch eine Austrocknung und Auskühlung der Bronchialschleimhäute hervorgerufen wird. Wer unter einem Belastungsasthma leidet, muss jedoch nicht völlig auf körperliche Tätigkeiten verzichten. Bei schrittweise gesteigerter Anstrengung und vorbeugender Gabe von bronchienerweiternden Medikamenten schränkt das Belastungsasthma die Betroffenen in vielen Fällen kaum ein. Möchten die von Belastungsasthma Betroffenen weiterhin Sport treiben, so ist dies durch die Wahl geeigneter Sportarten möglich.
Symptome von Belastungsasthma
Das Belastungsasthma ist gekennzeichnet durch eine anfallsartige starke Verengung der Atemwege bei körperlicher Belastung. Es entsteht also ein Asthmaanfall wie bei anderen Formen des Asthma bronchiale auch, nur dass er in diesem Fall durch die Belastung hervorgerufen wird. Bei einem Belastungsasthma zeigt sich der Anfall häufig sechs bis acht Minuten nach Beginn der Anstrengung. Er beginnt mit Atemnot, einem Engegefühl des Brustkorbes und einem Reizhusten. In den meisten Fällen ist der Höhepunkt des Anfalls fünf bis zehn Minuten nach Ende der Belastung erreicht. Die Symptome gehen dann in der Regel innerhalb einer halben Stunde zurück. Das Belastungsasthma äußert sich allerdings nicht nur ausschließlich während einer Anstrengung, in einigen Fällen treten unmittelbar nach der körperlichen Belastung die typischen Symptome auf.
Belastungsasthma bei Kindern
Es ist die körperliche Belastung, die einen Anfall beim Belastungsasthma auslöst. Die Mehrheit der Kinder, die unter einer bestimmten Form des Asthma bronchiale leiden, zeigen zudem auch ein solches Belastungsasthma. Aus diesem Grund ist jedes dritte Kind, bei dem ein Asthma bronchiale diagnostiziert wurde, vom Schulsport befreit. Sport zählt zu den körperlichen Belastungen, die sehr häufig Asthmaanfälle hervorrufen, da es dabei abhängig von der Sportart zu einer Abkühlung und Austrocknung der Atemwege kommen kann. Wird ein Kind allerdings geschont, hat dies zur Folge, dass immer geringere Belastungen einen Asthmaanfall hervorrufen. Eine solche Vermeidungstaktik kann daher die Problematik von Belastungsasthma verschlimmern.
Lydia Köper